Christiane Richter


    Christiane Richter arbeitet zweigleisig. Bei ihren Arbeiten
    auf Papier gibt es einerseits Abstraktionen in Aquarell; zum
    andern die abstrakten Fotowerke, um die es hier geht. Die
    Ikonografie beider Werkblöcke ist ähnlich. Sie steht in der
    Tradition »konkreter» Kunst und thematisiert, wofür Josef
    Albers den Terminus »Interaction of Color« prägte.

    Beide Werkblöcke - die Aquarelle wie die Fotowerke -
    bestehen aus kleinformatigen Arbeiten in der Grösse um
    40 x 40 cm und großformatigen mit Abmessungen von
    120 x 100 cm bis zu 120 x 240 cm.

    In den Farbfeldern der Aquarelle läßt Richter Faktur auf-
    scheinen, in den Fotowerken gibt es davon keine Spur.
    Denn Richters Fotowerke sind das Resultat reiner »Licht-
    gestaltung«, wie das Laszlo Moholy-Nagy nannte. Mit ihrer
    Kleinbildkamera fotografiert sie nämlich keine vorher prä-
    parierten Farbtafeln, sondern voll in Weiss-Licht, das seine
    Farbigkeit durch Filterung erhält.

    Auch nach der Aufnahme verläuft der Werkprozess tradi-
    tionell. Die belichteten Negative werden auf Cibachrome-
    Papier abgezogen, auf Karton montiert und mit Plexiglas
    laminiert. Auf diese Art verfährt Richter seit Beginn ihrer
    künstlerischen Karriere zu Anfang der achtziger Jahre.
    Was sie zu einer Pionierin ungegenständlicher Fotokunst
    in Farbe macht.

    Vorbilder konnte sie daher nur aus der Malerei beziehen.
    Danach befragt, nennt sie die Namen Barnett Newman,
    Mark Rothko und Ellsworth Kelly als Anregung.



    Bis Christiane Richters Ausstellung hier in der Ikon
    Galerie eröffnet wird, empfehlen wir den Besuch der
    Online-Ausstellung »Foto-Abstraktion : Das ungegen-
    ständliche Lichtbild heute». Die Ausstellung zeigt
    auch Arbeiten von Christiane Richter.

    Zu besagter Ausstellung führt ein Klick ins Bild auf
    der rechten Seite.